Der Verkehr der Zukunft: Intelligent, Nachhaltig und Bezahlbar
Die Verkehrsinfrastruktur steht vor einem Umbruch. Dringende ökologische Probleme und ein durch die wachsende Bevölkerung steigendes Verkehrsaufgebot – vor allem in Ballungsgebieten – stellen uns vor Herausforderungen.
Gleichzeitig bieten intelligente, digitale und vernetzte Technologien heute Möglichkeiten, die selbst vor zwanzig Jahren noch undenkbar schienen. Diese Systeme bringen jedoch ihre eigenen Probleme mit sich – vor allem hinsichtlich der Privatsphäre und des Datenschutzes.
Der Verkehr der Zukunft könnte in etwa so aussehen: Um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, ist der erste Anlaufort eine App auf dem Smartphone, der man seinen Start und Zielort und die gewünschte Abfahrts- oder Ankunftszeit angibt.
Die App ermittelt dann aus allen verfügbaren Transportmitteln – also vorwiegend aus Bussen, Bahnen, Flugzeugen und autonomen Autos – verschiedene Optionen: Die kostengünstigste, die schnellste, die Umwelt schonendste, die bequemste, diesige mit dem meisten Stauraum oder ähnliche. Aus diesen Optionen wählt der Kunde dann eine aus und bekommt von seiner App Anleitungen, was zu tun ist.
Startet die Reise im eigenen Haus in einer ländlichen Gegend, wird die erste Etappe bei weiteren Fahrten wohl häufig darin bestehen, dass die Person von einem autonomen Taxi abgeholt und an eine Bushaltestelle oder einen Bahnhof gefahren wird. Von wo aus sie einen großen Teil der Reise im öffentlichen Verkehrsnetz zurücklegt und dann je nach Ankunftsort an der Zielhaltestelle von einem autonomen Taxi abgeholt und zum letztendlichen Zielort gebracht wird.
Die Vorteile einer solchen Lösung liegen auf der Hand: Intelligente Hochleistungscomputer behalten ständig Überblick über verschiedene relevante Faktoren wie die verfügbaren Ressourcen, eventuelle Störungen im Verkehr und ähnliches und können so stets die sparsamsten, schnellsten oder komfortabelsten Reisemöglichkeiten auswählen.
Hinzu kommt, dass ein solches Verkehrssystem die Auslastung der gesamten Infrastruktur selbst und intelligent steuern kann. Heute ist es so, dass die meisten Autos die meiste Zeit herumstehen und auch viele Busse und Bahnen leer umher fahren. Das führt zu unnötigem Ressourcenverbrauch beim Betrieb und der Anschaffung der entsprechenden Verkehrsmittel sowie zu einem erhöhten Platzbedarf und Verkehrsaufkommen.
Wer gerne sein eigenes Auto fahren möchte, kann dies natürlich weiterhin tun. Jedoch würde sich die Notwendigkeit in einem funktionierenden System dieser Art für viele wohl schnell erübrigen. Durch weitaus effizientere Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen ist zu erwarten, dass die Preise für die Nutzung eines solchen Systems im Vergleich zu einem Auto, dass die meiste Zeit ungenutzt bleibt, aber das selbe kostet, gering ausfallen.
Ein solches System kann die Möglichkeit bieten, sich innerhalb von 5 Minuten überall hin auf den Weg zu machen. Dabei verursacht es für seine Nutzer nur einen Bruchteil der Kosten, führt zu einer effizienteren und damit nachhaltigeren Nutzung unserer Ressourcen und ermöglicht zudem noch kürzere Reisezeiten, weil die Infrastruktur effizienter genutzt und damit weniger ausgelastet wird.
Die Bezahlung der einzelnen Dienste kann autonom unter den jeweiligen Transportmitteln erfolgen. Digitale Währungen wie Bitcoin bieten hierfür alle technologischen Voraussetzungen. Ein großes, zentralisiertes System ist also nicht nötig. Wichtig ist die Schaffung entsprechender Normen, die es Anbietern ermöglichen, sich in das System einzuklinken und Fahrten anzubieten.
Hinzu kommt, dass eine Bezahlung durch Kryptowährungen von Seiten des Kunden ein hohes Maß an Privatsphäre ermöglichen könnten. Hier sind auch verschiedene Mischformen denkbar, die ohne Zutun oder technisches Verständnis des Reisenden von der jeweiligen App seines Vertrauens verwaltet werden können.
Alle nötigen Technologien zur Erschaffung eines solches Systems existieren bereits oder befinden sich in einem weit ausgereiften Entwicklungsstadium. Eine solche, echte Verkehrswende herbeizuführen erfordert lediglich, die entsprechenden Technologien zusammenzuführen und die Entwicklung eines solchen Verkehrssystems 2.0 politisch zu fördern.
Hierfür sollte umgehend eine zuständige Kommission im Verkehrsministerium eingesetzt werden.
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