Prouts monetäres System
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug des Buches “After Capitalism – Economic Democracy in Action” (2012) von Dada Maheshvarananda.
Ins Deutsche übersetzt und editiert von: Amritesha Rolf.
Wie Geld den Menschen den Menschen am Besten dient
Geld ist ein soziales Instrument, das die wirtschaftliche Tätigkeit einer Gemeinschaft erleichtert. Sein Wert steigt mit seiner Mobilität, denn je öfter es den Besitzer wechselt, desto mehr Menschen profitieren davon.
Die Wirksamkeit lokaler Währungen
Ein interessantes Beispiel für eine lokale Währung fand 1931 in Wörgl, Österreich, statt. Zu dieser Zeit litt die Stadt, wie der Rest Europas und Nordamerikas, unter der Weltwirtschaftskrise. Die Arbeitslosigkeit war hoch, Straßen und Brücken waren reparaturbedürftig, und die Staatskasse war leer, weil die Menschen ihre Steuern nicht bezahlen konnten.
Als der Bürgermeister erkannte, dass das einzige Problem der Geldmangel war, beschloss er, nummerierte “Arbeitszertifikate” auszugeben, die durch eine österreichische Währungsreserve in der örtlichen Bank gedeckt waren. Fast sofort reagierte die Wirtschaft der Stadt, und innerhalb von zwei Jahren war Wörgl die wohlhabendste Stadt Österreichs.
Das System war so erfolgreich, dass mehr als 300 andere Städte begannen, ihre eigenen Währungen auszugeben. Zu diesem Zeitpunkt sah die Österreichische Nationalbank ihr Monopol gefährdet und zwang die Regierung, alle derartigen lokalen Währungen zu verbieten.[1]
In Kanada wurde das Local Enterprise Trading System (LETS) entwickelt. Das System wurde 1986 als Buchhaltungssystem eingeführt, um alle Transaktionen von Waren und Dienstleistungen zwischen den teilnehmenden Mitgliedern zu erfassen, ohne dass dafür Bargeld benötigt wird.
Heute gibt es über 2.500 verschiedene lokale Währungssysteme in Ländern auf der ganzen Welt.[2]
PROUTs Ansatz
Das größte Manko der lokalen Handelssysteme sind die Beschränkungen der verwendeten Währungen: Wo sie akzeptiert werden (in der Regel nur innerhalb der lokalen Gemeinschaft) und die Produkte und Dienstleistungen, die gekauft werden können.
Daher plädiert Prout für eine konvertierbare nationale Währung mit einem stabilen Standardwert, um Inflation zu vermeiden. Dies kann durch die Haltung von Goldreserven oder anderen stabilen Gütern erreicht werden, die der Menge des gedruckten Geldes entsprechen.
Quellen:
[1] Margrit Kennedy, Zins- und inflationsfreies Geld: Die Schaffung eines Tauschmittels, das für alle funktioniert und die Erde schützt (E. Lansing, MI: Seva International, 1995).
[2] “Lokale Währung”, Wikipedia. http://en.wikipedia.org/wiki/Lokale_Währung
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