Politische oder wirtschaftliche Demokratie?
Wie sieht echte Demokratie aus?
Die meisten Ländern der Welt geben heutzutage an, eine politische Demokratie zu haben. Das heißt vor allem, dass alle paar Jahre die Regierung durch allgemeine Wahlen bestimmt wird.
Diese Demokratie wird als das beste System hochgelobt. Aber wie ‘demokratisch’ und wie gerecht ist dieses System wirklich?
Mängel der politischen Demokratie
Bei genauerer Betrachtung hat das System der politischen Demokratie einige gewichtige Mängel. Ich möchte hierzu den gesellschaftlichen Denker und PROUT-Begründer Shrii P. R. Sarkar anführen mit einem Auszug aus dem Buch Proutist Economics:
Einer der offensichtlichsten Mängel der Demokratie besteht darin […], dass das Wahlrecht vom Alter abhängt. Ab einem bestimmten Alter wird davon ausgegangen, dass die Menschen über die erforderliche Fähigkeit verfügen, die Vor- und Nachteile der Themen einer Wahl abzuwägen und den besten Kandidaten zu wählen.
Es gibt jedoch viele Menschen über dem Wahlalter, die kein oder nur ein geringes Interesse an Wahlen haben und sich mit sozialen oder wirtschaftlichen Fragen nicht auskennen. In vielen Fällen wählen sie eher die Partei als den Kandidaten und lassen sich von der Wahlpropaganda oder den falschen Versprechungen der Politiker beeinflussen. Diejenigen, die das Wahlalter noch nicht erreicht haben, sind oft besser in der Lage, den besten Kandidaten zu wählen als die Wahlberechtigten. Das Alter sollte also nicht der Maßstab für das Wahlrecht sein.
Statt das Alter als Maßstab für die Berechtigung zu wählen zu setzen, sollte lieber politisches Wissen und persönliche Reife die Grundlage für die Wahlberechtigung bilden. Zum Beispiel durch die Bildung von Wahlschulen, die Wahlanwärter lehrt, auf der Grundlage von rationalen Gesichtspunkten verschiedene Meinungen abzuwägen und zu einer gereiften und durchdachten Entscheidung zu kommen.
Ein weiterer schwerwiegender Mangel ist der Einfluss des Geldes auf Wahlen. Wahlergebnisse können mithilfe des großen Geldes beeinflusst werden.
Ob ein Kandidat gewählt wird oder nicht, hängt in der Regel von der Parteizugehörigkeit, der politischen Klientel und den Wahlkampfausgaben ab. In einigen Fällen hängt es auch von unsozialen Praktiken ab. Überall auf der Welt spielt Geld eine dominierende Rolle im Wahlprozess, und in fast allen Fällen können nur die Reichen und Mächtigen darauf hoffen, ein gewähltes Amt zu erhalten. In den Ländern, in denen es keine Wahlpflicht gibt, nimmt oft nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung an den Wahlen teil.
Die Rolle von Moral und politischem Bewusstsein
Die Voraussetzungen für den Erfolg der Demokratie sind Moral, Bildung und gesellschaftlich-wirtschaftlich-politisches Bewusstsein. Vor allem müssen die Regierenden moralisch einwandfreie Menschen sein, sonst ist das Wohl der Gesellschaft gefährdet. Doch heute werden in den meisten Demokratien Menschen mit zweifelhaftem Charakter und mit Eigeninteressen an die Macht gewählt. Selbst Banditen und Mörder stellen sich zur Wahl und bilden die Regierung.
In fast allen Ländern der Welt fehlt es den Massen an politischem Bewusstsein. Gerissene, gelehrte Politiker nutzen diesen Mangel aus, um die Menschen zu verwirren und an die Macht zu kommen. Sie greifen auf unmoralische Praktiken wie Bestechung, Wahlfälschung, Wahlkabineneroberung und Stimmenkauf zurück und treten bei Wahlen ohne Gegenkandidaten an.
Infolgedessen sinkt der Grad der Moral in der Gesellschaft, und ehrliche, fähige Menschen werden in den Hintergrund gedrängt. Moralische Führungspersönlichkeiten haben weniger Chancen, Wahlen zu gewinnen, weil die Wahlergebnisse durch finanzielle Anreize, Einschüchterung und rohe Gewalt manipuliert werden.
Im gegenwärtigen demokratischen System haben alle Arten von unmoralischen und korrupten Praktiken die Möglichkeit, die Gesellschaft zu verderben. Es liegt in der Natur des derzeitigen Systems, dass es die Kapitalisten begünstigt und die Verwaltung unmoralischen und korrupten Kräften aussetzt.
Zwar mag die Demokratie in der Theorie eine gute Idee sein. In der Wirklichkeit aber fehlen die wesentlichen Grundlagen der Ethik und eines breiten politischen Bewusstseins, die für eine gut funktionierende Demokratie notwendig sind.
So ist es möglich, dass sogenannte demokratisch gewählte Politiker das Volk täuschen können, das sich der Beeinflussungen, Verdrehungen und Betrügereien oft kaum oder gar nicht bewusst ist.
Die politische Demokratie ist zu einer großen Täuschung für die Menschen in der Welt geworden. Sie verspricht ein Zeitalter des Friedens, des Wohlstands und der Gleichheit, aber in Wirklichkeit schafft sie Kriminelle, fördert die Ausbeutung und stürzt das einfache Volk in einen Abgrund von Kummer und Leid.
Wirtschaftliche Demokratie
Die politische Demokratie verspricht Teilhabe, Chancengleichheit und Freiheit. Aber in der wirtschaftlichen Ebene erlaubt, ja fördert sie oftmals Ausbeutung, Ungleichheit und Abhängigkeit.
Um dieses Problem zu lösen, ist die Errichtung einer wirtschaftlichen Demokratie von Grund auf notwendig. Das heißt, dass der Besitz und die Verwaltung des Großteils der wirtschaftlichen Produktion weder in den Händen von Kapitalisten oder des Staates ist, sondern in den gemeinschaftlichen Händen der Mitarbeiter der jeweiligen Unternehmen.
Während politische Demokratie außerdem allen über einem bestimmten Alter ein Wahlrecht gewährt, würde wirtschaftliche Demokratie allen ihre Grundbedürfnisse zusichern und so für eine gerechte Verteilung der Güter sorgen.
Die Tage der politischen Demokratie sind gezählt. PROUT fordert wirtschaftliche Demokratie, nicht politische Demokratie. Damit die Demokratie erfolgreich sein kann, muss die wirtschaftliche Macht in den Händen des einfachen Volkes liegen und die Mindestanforderungen an das Leben müssen für alle garantiert werden. Nur so kann die wirtschaftliche Befreiung des Volkes gewährleistet werden. PROUTʼS Slogan lautet: “Um die Ausbeutung zu beenden, fordern wir wirtschaftliche Demokratie, nicht politische Demokratie.”
Quelle:
Zitate: Shrii P. R. Sarkar: Economic Democracy in: Proutist Economics, AMP, Kalkutta 2020.
Übersetzt ins Deutsche aus dem Englischen und Hevorhebungen durch die Redaktion.
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