Der Inhalt des Artikels entspricht der Meinung des Autors und nicht notwendigerweise der Meinung der Redaktion.
Von Indrajit Joachim Vogt
Humanismus der Zukunft
Imagine there’s no countries, It isn’t hard to do
Nothing to kill or die for and no religion too
Imagine all the people living life in peaceJohn Lennon, Musiker und Poet
Der große Menschheitstraum
Der Traum von einer geeinten Welt ist eine Utopie, die heute so weit entfernt zu sein scheint wie eigentlich schon immer. Vor gut 50 Jahren war John Lennons künstlerischer Ruf “Imagine” ein Hit, den Millionen mitsangen, doch dieser Traum konnte bisher auf dem harten Boden der Realität keine Wurzeln schlagen.
Gleichzeitig ist aus dem Traum längst eine Notwendigkeit geworden angesichts des Zerstörungspotentials, das die Menschheit bis heute angehäuft hat. Anders formuliert: Wenn wir es nicht schaffen die Gräben zu überwinden, ist das, was sich Zivilisation nennt, in großer Gefahr.
Der Zusammenbruch des Sowjet-Imperiums um 1990 weckte kurzzeitig Hoffnungen auf eine friedlichere Welt. Doch wer daran glaubte, hatte wohl einiges übersehen. An der toxischen Zersplitterung der Menschheit in rivalisierende Machtblöcke und Interessengruppen aller Art, stets nur auf den eigenen Vorteil bedacht, hat sich nichts geändert. Nur dass die Schützengräben nicht mehr in das so schön einfache Schema von West gegen Ost, Kapitalismus gegen Kommunismus passen.
Noch immer ist die Welt Schauplatz dutzender Kriege und bewaffneter Konflikte, bitterer Armut und der Vernichtung riesiger natürlicher Lebensräume. Die Menschheit führt Krieg gegen sich selbst und gegen die Natur.
Armut ist Ausbeutung
Doch der Hunger, die bittere Armut in großen Teilen der Welt ist ein weitaus größerer Killer als alle Kriege und Pandemien zusammen – der tiefste Graben der Spaltung, der sich quer durch die Menschheit zieht. 735 Millionen Menschen auf unserem reichen Planeten sind 2022 chronisch unterernährt (offizielle Definition von Hunger). Sie siechen dahin um früh zu sterben. Zwei Milliarden Menschen gelten als mangelernährt. Einhergehend mit diesem Elend steigert sich der private Reichtum in Händen Weniger in groteske Höhen.
Dem Rest der Menschheit scheint das gleichgültig zu sein. Jedenfalls denen, die die Macht haben es zu ändern, es aber nicht tun oder nicht tun wollen, trotz vieler wohlklingender Lippenbekenntnisse zu Freiheit, Moral und Menschenwürde. Denn dass Millionen Kinder jedes Jahr VERHUNGERN, ist weder gottgegeben noch klimabedingt noch selbstverschuldet noch unvermeidbar. Es ist das Ergebnis von Ausbeutung.
Der konkrete Traum
Auch Shri Prabhat Ranjan Sarkar […] hatte die Vision von einer geeinten menschlichen Weltgesellschaft im Frieden mit der Natur. Doch als Mann der Tat rief er auch viele Projekte ins Leben um diese Ideale weltweit zu manifestieren. Im vorliegenden Zusammenhang lautet die zentrale Frage: Wie können Menschen lernen einander als Brüder und Schwestern, und alle anderen Lebewesen als nahe Verwandte (um im Bild zu bleiben) zu betrachten? Dazu beschreibt Sarkar einen integrativen Ansatz:
Verstehen, was uns einander näher bringt
Allen Lebewesen zu eigen ist ein mehr oder weniger entwickeltes Bewusstsein, welches in großen evolutionären Schritten seiner Vervollkommnung entgegen strebt. Dass dies mehr ist als frommes Wunschdenken, nämlich eine rational plausible Antwort auf die großen Fragen unseres Daseins, ist auf diesen Seiten in Grundzügen dargelegt.
Der in jedem Menschen gleiche, mehr oder weniger reflektierte Bewusstseinskern ist etwas, was uns alle auf einer tiefen Ebene verbindet. Das äußere Auge sieht die Unterschiede, das innere Auge die Gemeinsamkeit. Die Bewusstmachung unserer inneren Natur ist ein wesentlicher Aspekt auf dem Weg einer gesellschaftlichen Erneuerung. Spaltung überwinden und ein gutes, faires Zusammenleben bei allen äußerlichen Unterschieden als etwas Selbstverständliches (!) zu empfinden, ist das erklärte Ziel des Neohumanismus. Und es gibt praktische Schritte und Möglichkeiten um dieses Ziel zu erreichen.
Verstehen, was uns spaltet und schadet
Spaltende, diskriminierende Theorien und Denkmuster wie Nationalismus, Rassismus oder religiöser Fanatismus wie auch spaltende politische Narrative müssen analysiert, erkannt und entlarvt werden. Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Elend “der anderen” muss verwandelt werden in Verantwortung, erwachsend aus dem Gefühl der Verbundenheit. Die Rolle der Massenmedien ist kritisch zu hinterfragen, sind sie doch heute fest eingebunden in das Establishment der Macht aus Geld und Politik.
Die tiefste Spaltung, nämlich die soziale Ungleichheit, muss durch eine Angleichung der sozialen Lebensverhältnisse überwunden werden. Partizipatorische Organisationsformen besonders in der Wirtschaft sind ein unerlässliches Mittel zur Umkehr der wachsenden Ungleichheit und Emanzipation des menschlichen Kreativpotentials.
Das feinmaschige Netz des Lebens
Neohumanismus ist ein großartiges, tolerantes, von Dogmen und Gruppismen befreites Lebensgefühl. Es gewinnt seine Inspiration aus der erlebten Verbundenheit mit der kosmischen Bewusstseinsessenz, die sich in der Vielfalt der Lebensformen manifestiert. Wer diese Verbundenheit wahrnimmt, erlebt sie nicht nur innerlich, sondern auch im Verhältnis zu anderen Menschen, zu Tieren und zu Pflanzen, denn in allen lebt und wirkt die gleiche göttliche Essenz. Es entsteht ein Gespür für das feine Netzwerk des Lebens, das alles durchdringt und das in jeder Sekunde seiner geistigen Vervollkommnung entgegen strebt.
Die Kerngedanken dieses Konzepts formulierte P. R. Sarkar in elf Vorträgen im Jahre 1982. Diese Vorträge wurden in dem Buch “The Liberation of Intellect: Neo Humanism”, zu deutsch: „Neohumanismus – Die Befreiung des Denkens”, veröffentlicht.
***
Wir danken dem Autor für die Erlaubnis zur Veröffentlichung dieses Textes.
Dieser Artikel erschien zuerst auf cosmicdance.de:
https://cosmicdance.de/art/38/neohumanismus-einleitung
***
3-Wochen-Kurs Meditation, Online
Meditation einfach lernen
Inneren Frieden finden
04. – 18.03.2024
In fünf Sitzungen lernen wir auf systematische Weise eine einfache und wirkungsvolle Meditationstechnik sowie praktische Tipps, die uns bei der Meditation helfen.
Der Kurs findet online auf Zoom statt in fünf Sitzungen á ca. 1h 15 Min.
Die Sitzungen finden Montags und Donnerstags um 19:45 Uhr statt. Start ist Montag, der 04.03.
Meditation und Yoga Einführungsseminar
Grundlagen der Yoga- und Meditationspraxis für Inneren Frieden und Erfüllung
21. – 24.03.2024
Ananda Ashram, Wolfegg
In diesem Seminar lernen und praktizieren wir:
-Stille Meditation
-Mantragesang
-Yoga-Asanas (Körperübungen)
-Praktische Tipps für deine Praxis
-Philosophie des Yoga
Mehr Info: https://www.menschlichewelt.de/veranstaltung/yoga-und-meditation-einfuehrungsseminar/
***
Unterstütze unsere Arbeit mit einer freiwilligen Zuwendung.
IBAN: DE41 6509 1040 0086 9710 00
BIC: GENODES1LEU
Danke!