Bedingungsloses Grundeinkommen: 4 Gründe dafür
Von Dominik Laur
Ohne Leistungsdruck und Abstiegsangst in einer gerechteren Gesellschaft leben. So, oder so ähnlich, lautet das Versprechen des bedingungslosen Grundeinkommens. Ist es wirklich so einfach? Und welche guten und schlechten Auswirkungen könnte es tatsächlich haben?
Das beleuchten wir in Teil 1 unserer dreiteiligen Serie zum bedingungslosen Grundeinkommen.
Monatlich eine feste Summe aufs Konto überwiesen bekommen, von der man leben und an der Gesellschaft teilhaben kann. Ohne jede Verpflichtung oder Gegenleistung. Garantiert. Das ist der Kern des bedingungslosen Grundeinkommens.
Für viele Menschen ist das nicht nur eine idyllische Vorstellung, sondern ein praktischer Weg für gesellschaftlichen Fortschritt. Und dafür gibt es gute Argumente.
Die folgenden vier Gründe stechen aus unserer Sicht besonders hervor:
1. Keine Existenzängste mehr
Der Zwang, die eigenen Grundbedürfnisse zu sichern, führt oft zu negativen Gefühlen wie Angst und Stress. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde daher Glück und Zufriedenheit vieler Menschen steigern.
2. Selbstverwirklichung ermöglichen
Die Sicherung der Grundbedürfnisse beansprucht häufig einen großen Teil unserer Zeit und Energie. Dabei arbeiten wir oft in Berufen, die nicht unserem Interesse oder unserem Talent entsprechen und entfremden uns so von uns selbst.
Durch ein Grundeinkommen könnte sich jede Person ihrem Willen, entsprechend ihrer Fähigkeiten und Wünsche entwickeln.
3. Höhere Produktivität
Wenn wir unseren Interessen und Talenten folgen, empfinden wir mehr Freude beim Lernen und Arbeiten. Das beschleunigt unseren Lernfortschritt und erhöht unsere Arbeitsmotivation.
Beides erhöht unsere Produktivität und hilft uns dabei, unsere Ziele zu verwirklichen. Gleichzeitig können wir dadurch mehr zur Gesellschaft beitragen und damit den Fortschritt beschleunigen.
4. Wirtschaftskreislauf vor Krisen schützen
Um den Wirtschaftskreislauf aufrecht zu erhalten, müssen wir sicherstellen, dass möglichst viele produzierte Güter auch nachgefragt werden. Und um ein Gut nachzufragen, müssen wir uns dessen Erwerb leisten können. Anders gesagt: Unsere Kaufkraft muss ausreichend hoch sein.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde eine Mindestkaufkraft der Bevölkerung sicherstellen und damit den Wirtschaftskreislauf auch in Krisenzeiten aufrecht erhalten.
Das bedingungslose Grundeinkommen hätte also einige positive Wirkungen auf uns und unsere Gesellschaft. Doch das Konzept hat auch Schwächen. Welche das sind, erfährst in Teil 2 unserer Serie.
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(Foto: Flickr, Michael von der Lohe, CC BY-NC-SA 2.0)
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