Die Meisen sind gefährdet
Holger Rohde | 29.04.2020
Der Bestand der Meisen ist gefährdet!
Die Leitmedien berichten kaum darüber: Unsere Vögel, genauer gesagt die Meisen, sind gerade sehr gefährdet. Insbesondere die kleinen Blaumeisen, die mit Abstand am häufigsten in unseren heimischen Gärten vorkommen, sind betroffen.
Bereits seit Anfang März beobachten wir in Deutschland auffallend viele Blaumeisen, die krank wirken und kurz darauf versterben. Nach aktuellen Berichten wurde der Krankheitserreger inzwischen identifiziert: Es handelt sich um das Bakterium Suttonella ornithocola, das bei den Vögeln eine Lungenentzündung hervorruft.
Die Erkrankung betrifft fast ausschließlich Meisen, dabei vor allem die kleinen Arten wie die Blaumeise. Auch die selteneren Arten könnten betroffen sein, wie zum Beispiel die eher auf den Wald beschränkten Tannen- und Haubenmeisen und vermutlich auch Sumpf- und Weidenmeisen. Seltener erkranken offensichtlich die größeren Kohlmeisen.
Wie kannst Du helfen?
Falls Du im Garten oder in der Natur kranke oder tote Vögel findest, kannst Du das dem NABU über ein Online-Formular melden. Bitte unterstütze die wissenschaftliche Untersuchung toter Vögel, indem Du das Veterinäramt Deines Landkreises informierst und sie einsendest. Achte beim Umgang mit den Vögeln bitte immer auf Deine eigene Sicherheit und die Hygiene.
Wenn Du tote Meisen rund um eine Futter- oder Badestelle findest, solltest Du diese Stellen umgehend beseitigen. So kannst Du dafür sorgen, dass sich dort nicht weitere Vögel infizieren.
Die Vögel freuen sich über naturnahe Gärten mit heimischen Stauden, Gehölzen und auch Totholzhecken. Diese bieten ihnen natürliche Nahrungsquellen und Schutz. Ein vogelfreundlicher Garten zeichnet sich durch Vielfalt aus. Hier können die Vögel nahrhafte Samen und Insekten finden.
Bitte verzichte in Deinem Garten möglichst völlig auf Pestizide. Wo Gift gespritzt wird, werden Insekten, Samen und Früchte vergiftet. Diese dienen Vögeln als Nahrung. Viele Pestizide reichern sich im Fettgewebe der Vögel an und beeinträchtigen deren Fruchtbarkeit und verursachen Störungen des Immun- und Nervensystems. Das kann dann zu Krankheiten wie dieser führen.
Auch Nistmöglichkeiten in und an Baumstämmen oder Nistkästen brauchen insbesondere die Blaumeisen gerade sehr dringend, damit sie gesunde Jungvögel aufziehen können und sich die Bestände hoffentlich gut erholen. Weitere nützliche Tipps für den vogelfreundlichen Garten kannst Du auf den Internetseiten des NABU nachlesen.
Die MENSCHLICHE WELT setzt sich für das Wohl aller Menschen, der Tiere und der Natur ein. Im Moment drehen sich die Gedanken vieler Menschen fast ausschließlich um die „Corona-Krise“.
Insbesondere in solchen Zeiten dürfen wir das Wohl der Tiere und der Natur nicht aus dem Blick verlieren. Wir alle haben eine Verantwortung für die Erhaltung der Natur und damit unserer Lebensgrundlagen. Dazu gehört auch die Gesundheit der Tiere, wie z.B. der Vögel. Jede und jeder kann etwas dazu beitragen. Die Blaumeisen und andere Vögel belohnen Dich dafür mit ihrem Gesang. Sie tragen damit zu Deinem Wohlbefinden und Deiner Gesundheit bei.
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