Die Sieben Geheimnisse des Erfolges.
Diese Frage richtete Parvati an ihren Mann, den großen Yogi Shiva. Das Paar lebte vor etwa 7000 Jahren im Norden Indiens. Shiva antwortete mit einem Vers auf Sanskrit, der bis heute überliefert ist und in dem die „Sieben Geheimnisse des Erfolges” enthalten sind:
Phalis’yatiiti visva’sah siddherprathama
Laks’anam, dvitiiyam’ shraddhaya’yuktam’,
trtiiyam’gurupu’janam, caturtho samata’bhavo,
paincamendriyanigraha, s’as’t’hainca pramita’ha’ro,
saptamam’naeva vidyate.
Was bedeutet es, Erfolg zu haben?
Es ist zunächst wichtig zu verstehen, was wahrer „Erfolg“ wirklich bedeutet. Alle Menschen wollen Erfüllung in ihrem Leben erfahren. Doch mit dem Anhäufen von Besitz oder Geld oder dem Streben nach mehr Macht, Einfluss und dergleichen lässt sich diese Erfüllung nur sehr begrenzt erreichen.
Erfolg im spirituellen Sinne ist etwas Inneres: Erfolgreich zu sein heißt, Zufriedenheit und Glück in mir zu spüren, das nicht an äußere Dinge gebunden ist. Es bedeutet, stets liebevoll und wohlwollend anderen Menschen und Lebewesen begegnen zu können.
Es bedeutet auch, in unserer Evolution voranzuschreiten. Erst wenn wir uns nicht mehr nur um unser Überleben kümmern, sondern auch feinere Qualitäten wie Güte, Dankbarkeit und Wertschätzung entwickeln und ausdrücken, entfalten wir unser volles menschliches Potenzial.
In der Meditation können wir nach Innen schauen und eine tiefere Wahrheit erfahren. Diese Wahrheit ist „Sat-Chid-Ananda“. Ananda heißt „Glückseligkeit“ Chid bedeutet „Bewusstsein“ und Sat meint „Etwas, das sich nicht verändert“. Wir erfahren also eine tiefe innere Erfüllung, die von Bewusstheit durchdrungen ist und auf der Erkenntnis einer beständigen Wahrheit in uns basiert, die alles Temporäre und Relative überdauert.
Das erste Geheimnis: Feste Entschlossenheit
Die Basis für jeden Erfolg bildet eine unerschütterliche Entschlossenheit. Eine feste Entscheidung, unser Ziel zu erreichen hilft uns, auch in schwierigen Zeiten unserem Kurs und unseren Prinzipien treu zu bleiben.
Hindernisse und Probleme sehen wir dann als willkommene Herausforderungen, die uns helfen, zu wachsen und zu lernen. Mit jedem kniffligen Problem wird unsere Kreativität trainiert. Mit jedem Stein im Weg können wir etwas schönes Bauen. Jede schwere Zeit können wir als Geschenk sehen, das uns reifer, tiefsinniger und demütiger werden lässt.
Wenn wir mit einem Auto fahren, müssen wir die Handbremse lösen und Gas geben. Genauso müssen wir uns in unserer spirituellen Entwicklung von Zweifeln und Ängsten befreien und einfach anfangen.
Das zweite Geheimnis: Liebe für das Ziel
Um zum Ziel zu kommen, reicht es aber nicht, entschlossen zu sein. Ich benötige auch eine klare Vorstellung von meinem Ziel.
Dafür bedarf es unserer Unterscheidungskraft, unseres Gewissens. Wir können dazu nach Innen lauschen und nach Innerer Führung bitten. Wir können uns fragen: Was führt wirklich zum Wohl? Was ist wirklich wahr, was nicht?
Wenn ich mit dem Auto fahre, aber keine Orientierung habe, kann es sein, dass ich mit Vollgas gegen eine Wand fahre.
Das dritte Geheimnis: Einen Lehrer als Vorbild annehmen
Wenn ich Mathematik oder ein Musikinstrument lernen möchte, so kann ich das am effektivsten mit der Hilfe eines geeigneten Lehrers tun. Dieser sollte in seinem Fach kompetent und mir gegenüber wohlwollend sein.
Im spirituellen Bereich bedarf es eines Lehrers, der wirklich unser Ziel verkörpert. Es empfiehlt sich, jemanden zu suchen, der furchtlos und selbstlos ist und in Gedanken, Worten und Taten universale Liebe ausdrückt.
Nach einiger Prüfung habe ich festgestellt, dass der indische Meister Shrii Shrii Anandamurti dieses Ideal tatsächlich verkörpert. Nicht nur ist er jedem seiner Schülerinnen und Schülern auf persönliche, intime und einzigartig wertschätzende Weise begegnet. Er hat auch die neue Philosophie des Neohumanismus vorgestellt, die sich für eine universale Ethik frei von jeglichen Ismen ausspricht sowie sein alternatives sozio-ökonomisches Modell PROUT (PROgressive Utilization Theory), das u.a. darauf abzielt, die Grundbedürfnisse aller zu erfüllen und ein gerechtes und erfülltes Leben für alle in Harmonie miteinander und mit der Umwelt zu etablieren.
Sein ganzes Leben lang hat er stets darauf gedrängt, diese Ideen in konkreten Projekten zu verwirklichen und so sein überwältigendes Engagement für alle Menschen und Lebewesen bewiesen.
Wer einen geeigneten Lehrer gefunden hat, sollte in seine Führung vertrauen. Angenommen, ich habe einen Fahrer für mein Auto. Wenn ich ihm nicht vertraue und die Tür einen Spalt offen lasse, um jederzeit auszusteigen, kann er mich nur im Schneckentempo fahren, um mich nicht zu gefährden. Erst wenn ich mich in das Auto setze, die Tür schließe und mich anschnalle, kann die Fahrt richtig losgehen.
Das vierte Geheimnis: Mentales Gleichgewicht
In unserer Entwicklung stehen uns häufig viele begrenzende Glaubenssätze oder Komplexe im Weg. Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ oder auch überhöhte Gefühle des Stolzes hindern uns an unserem Fortschritt.
Der indische Mystiker Caetanya Mahaprabhu hat die Essenz von mentaler Balance wunderbar zusammengefasst:
„Sei so bescheiden wie Gras, sei so tolerant wie die Bäume, erweise denen Respekt, die niemand respektiert und singe immer den Namen des Höchsten.“
Wir brauchen uns nicht über Missgeschicke oder Unglücke ärgern. Noch brauchen wir uns etwas einbilden auf irgendeine Erkenntnis oder Weisheit, die zu uns kommen mag.
Das Singen von hingebungsvollen Liedern und Mantras dient als sehr wirksames Mittel, diese Geduld und Ergebenheit zu entwickeln.
Das fünfte Geheimnis: Kontrolle der Sinne
Die Essenz der Selbstkontrolle besteht darin, kleine sofortige Genüsse zugunsten einer späteren größeren Erfüllung aufzuschieben.
Es gab vor einigen Jahrzehnten bereits eine Studie, die diese Fähigkeit zur Selbstkontrolle an Grundschulkindern getestet hat. Den Kindern wurden zwei Marshmallows vorgelegt. Die Anweisung: Entweder du kannst eines sofort essen. Oder du kannst warten, bis der Studienleiter wiederkommt und beide essen.
Die Kinder, die gewartet haben und Selbstkontrolle bewiesen haben, waren nach vielen Jahren im Durchschnitt selbstbewusster und ausgeglichener, haben häufiger Initiative ergriffen und gesellschaftliches Engagement gezeigt, bessere Noten erzielt und haben weniger häufig Probleme mit Stress oder Frust gehabt.
Wenn wir mit einem Mercedes fahren, sollten wir nicht auf einen alten, klapprigen VW herablächeln oder einen schicken Porsche beneiden. Wir sollten stattdessen einfach weiter an unser Ziel denken und uns um solche Nichtigkeiten nicht scheren.
Das sechste Geheimnis: Die richtige Ernährung
Für die bestmögliche körperliche, geistige und spirituelle Entwicklung empfiehlt sich eine Ernährung, die Körper und Geist nährt.
Hierfür ist insbesondere die vegetarische Ernährung zu empfehlen. Es gibt viele Gründe, sich vegetarisch zu ernähren. Pflanzliche Lebensmittel benötigen zur Herstellung etwa weniger Energie, Anbaufläche und Wasser.
Eine pflanzliche Ernährung kann auch dazu beitragen, Nahrungsmittelungerechtigkeiten zu lösen. In dem Buch “May all be fed” (S. 38) schreibt John Robbins:
„Wenn die Amerikaner ihren Fleischkonsum um nur 10% pro Jahr reduzieren würden, würden Agrarflächen und Ressourcen für die Erzeugung von 12 Millionen Tonnen Getreide hergestellt. Das ist mehr als genug, um jeden der 40-60 Millionen Menschen zu ernähren, die jährlich verhungern“.
Auch bei Untersuchung der menschlichen Biologie weist unser Körper eher Ähnlichkeiten mit den Planzenfressern als mit den Fleischfressern auf:
Das Gebiss von Pflanzenfressern hat etwa – wie unseres auch – breite Schneidezähne und flache Backenzähne, im Gegensatz zu scharfen Reißzähnen bei Fleischfressern. Zudem ist unser Darm wesentlich länger im Vergleich zu unserem Körper (etwa 12-Mal so lang), wenn wir den Darm etwa eines Tigers gegenüberstellen (etwa 3-Mal so lang). Der Grund: Fleisch fault schnell und muss schnell wieder aus dem Körper ausgeschieden werden.[i]
Immer mehr Studien zeigen zudem die gesundheitsschädliche Wirkung von Fleisch: Die WHO hat 2015 rotes Fleisch und Wurst als krebserregend eingestuft. Das haben bislang nur Alkohol und Zigaretten geschafft.
Im Yoga wird außerdem empfohlen auf Eier, Pilze, und Allium-Pflanzen (das heißt Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, etc.) zu verzichten.
Studien mit Knoblauch und Knoblauchextrakt haben gezeigt, dass durch diese Stoffe die Testosteron-Produktion erhöht wurde. Bisher sind Studien mit Mäusen und Ratten veröffentlicht.
Zwar ist Testosteron natürlich ein wichtiges Hormon für unsere natürliche und gesunde Entwicklung – bei beiden Geschlechtern. Eine überhöhte Sekretion ist allerdings nicht nur mit gesteigerter sexueller Lust, sondern auch mit erhöhter Tendenz zur Aggression verbunden.[ii]
Wenn du ein Benzinerauto fährst, kannst du es nicht mit Diesel betanken. Genauso brauchen wir Menschen die richtige Nahrung, um uns zu entwickeln.
Das siebte Geheimnis: Du hast alles, was du brauchst
Shiva sagte über das siebte Geheimnis: Es gibt kein siebtes! Was erst wie Betrug oder yogischer Humor anmutet, steht tatsächlich für die Praxisorientierung im Yoga. Shiva wollte wohl einfach nicht zu viele Worte verlieren. Hier gibt es etwas Theorie. Aber Yoga besteht nur zu 1% aus Theorie – 99% sind Praxis.
Deswegen möchte ich auch dich ermutigen, diese Ratschläge nicht nur zu lesen und zu verstehen, sondern auch umzusetzen. So kannst du wirklich in den Genuss dieser Weisheiten kommen und in deinem Leben von innerem Erfolg gekrönt sein.
Um mehr über die Sieben Geheimnisse des Erfolges zu lesen, empfehle ich dieses Buch:
https://www.grenzenlosmenschlich.de/wp-content/uploads/2018/07/DieSiebenGeheimnisseDesErfolges.pdf
Quellen:
[i] https://www.regenbogenkreis.de/blog/inspiration/der-mensch-ist-anatomisch-kein-fleischfresser
[ii] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2029601/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15795710/
https://www.medicalnewstoday.com/articles/280915
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Meditation Übungsleiter Seminar
Lerne, Menschen zur Meditation anzuleiten
Mit Dada Madhuvidyananda
13. – 17. 10. 2022
Ananda Ashram, Wolfegg
Dieses Seminar ist ein Satsang, spirituelles Zusammenkommen mit praktischem Lernen. Wir lernen, Menschen zum Meditieren zu ermutigen, sie darin anzuleiten und zu begleiten.
Mehr Info: Meditation Übungsleiter Seminar
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