Frauenrechte verwirklichen
Trotz entsprechender gesetzlicher Grundlagen sind Frauen in Deutschland nach wie vor finanziell und sozial benachteiligt.
Einengende Rollenvorbilder sowie Vorurteile erschweren ihnen die volle Entfaltung ihrer Potentiale.
Deshalb setzen wir uns unter anderem für Verbesserungen in folgenden Bereichen ein:
Frauen in Deutschland aktuell:
- übernehmen 65 % der unbezahlten Arbeit (z. B. Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege) und arbeiten insgesamt 2 % mehr
- verdienen insgesamt durchschnittlich 21 % weniger und 6 % weniger für vergleichbare Arbeit
- erhalten 50 % weniger Rente
- und besitzen 40 % weniger Vermögen
als Männer.
Diese Fakten zeigen, dass die Arbeit von Frauen und auch ihre Stellung in der Gesellschaft nach wie vor geringer geschätzt wird.
Wir fordern die Abschaffung dieser sozialen Ungerechtigkeit in allen Bereichen des sozialen Lebens. Wir setzen uns ein für
- Lohngerechtigkeit für gleiche bzw. vergleichbare Arbeit (dies macht erforderlich, dass Arbeitgeber Löhne und Gehälter öffentlich machen und dass Verstöße geahndet werden),
- die Anhebung der Gehälter für soziale Berufe ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend,
- einen finanziellen Ausgleich inkl. Versicherungs- und Rentenanspruch für alle sozialen oder pflegenden Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Kranken- oder Seniorenpflege, etc.,
- die finanzielle Absicherung von Müttern minderjähriger Kinder, die ihnen Unabhängigkeit ermöglicht,
- wirksame Maßnahmen zur Einhaltung der Anti-Diskriminierungsgesetze.
Wir stehen für ein Bildungssystem, welches geschlechtsspezifische Diskrimierung effektiv überwindet und das echte Potential aller Kinder fördert – jenseits von Geschlechterrollen.
- Die Arbeit aller Bildungsinstitutionen, vom Kindergarten bis zur Hochschule, sollte frei von geschlechtsspezifischen Vorurteilen sein, z.B. in Bezug auf Personal, Lehrplan, Bücher und sonstiges Lehrmaterial und dazu dienen, dass alle Kinder unbeeinflusst von Mann/Frau-Stereotypen ihr Potential frei entfalten können, Selbstvertrauen erwerben und gegenseitigen Respekt lernen. Inspektionen und Prüfungen sollten durchgeführt werden, um den Fortschritt in Bezug auf Gleichberechtigung zu messen. Schulen und Lehrende, die Mädchen und Jungen unterstützen, sich unabhängig von traditionellen Geschlechterrollen zu entwickeln und zu lernen sollten gefördert werden.
- Altersgerechte Beziehungs- und Sexualkunde sollte von ausgebildetem Fachpersonal und Experten gelehrt werden und gegenseitigen Respekt, Einverständnis und das Recht auf körperliche Unversehrtheit priorisieren. Aufklärung bezüglich Verhütung sollte frei von kommerziellen Interessen sein. Für Mädchen sollte Menstruationsunterricht Teil des Lehrplans sein.
- Es sollte eine Institution geschaffen werden, für unabhängige Berufsberatung durch externe Experten, die in Bezug auf Geschlechtsneutralität regelmäßig auditiert wird.
- Mehr weiterführende Schulen, die nur von Mädchen besucht werden, sollten gegründet werden.
- Alle Schulen, Berufsschulen, Universitäten und Anbieter von Praktika sollten formale Richtlinien für den Umgang mit sexueller Belästigung haben. Diese Richtlinien sollten beschreiben, wie entsprechende Vorfälle zu melden und zu untersuchen sind, wie die Opfer zu unterstützen sind und eine Null-Toleranz-Politik für sexuelle Belästigung, sexistisches Verhalten oder Rhetorik beinhalten.
- Mehr Frauen sollten zu Schulleiterinnen und -direktorinnen ausgebildet werden, besonders für den Grundschulbereich. Es sollte sichergestellt werden, dass Universitäten und große Unternehmen, die um Schulabgänger werben, Werbematerial nutzn, welches für beide Geschlechter ansprechend und frei von geschlechterspezifischer Verzerrung ist
Die Informations- und Unterhaltungsmedien (Fernsehen, Printmedien, Internet, Sport- und Kulturveranstaltungen) erreichen und beeinflussen viele Menschen und formen die kollektive Psyche, ohne dass es von den meisten wahrgenommen wird. Dass Frauen überwiegend als Objekte zur männlichen Befriedigung und als Untergeordnete von Männern dargestellt werden, vermittelt falsche Werte und Rollenmodelle, die den minderwertigen Status von Frauen und Mädchen aufrechterhalten, was unsere gesamte Gesellschaft schädigt.Es ist daher notwendig, dass Unterhaltungs- und Kulturkanäle ihre Haltung diesbezüglich ändern, und ein korrektes und würdevolles Bild von Frauen vermitteln.
Wir fordern:
- Gesetze gegen Sexismus, ähnlich denen gegen Rassismus, Xenophobie und Pädophilie
- Klare Leitlinien, um unverzüglich alle sexistischen Inhalte aus allen Medien und Unterhaltungsplattformen und den Sozialen Medien zu entfernen.
- Eine faire und ausgeglichene Darstellung von Frauen in den Medien und die Förderung und Verbreitung gesunder Vorbilder, gegenseitigen Respekts, aufrichtiger Herzlichkeit zwischen Männern und Frauen und eines partizipatorischen Familienlebens.
- Gleichberechtigung von Frauen hinsichtlich der Programmbeiträge und der Teilnahme an Expertengesprächsrunden.
- Faire und und ausgeglichene Berichterstattung über Frauensport und kulturelle Veranstaltungen.
- Programme und Kampagnen, um die den Stereotypen und geschlechtsspezifischen Klischees zugrundeliegenden tief verwurzelten Mythen zu entzaubern.
Prostitution: Die Legalisierung der Prostitution in 2002 in Deutschland hat keine messbaren Vorteile für die betroffenen Frauen gebracht. Stattdessen ist die Anzahl der Bordelle gestiegen und damit die Gewinne der Zuhälter. Eine unbekannte Zahl der in den Bordellen arbeitenden Frauen wurde aus anderen Ländern nach Deutschland verschleppt.
Prostitution, Pornografie, Strip Tease und erotisches Tänze sind Verletzungen der Menschenwürde und der körperlichen Sicherheit, auch wenn sie freiwillig ausgeführt werden. Wir stehen für eine Welt ohne diese. Wir fordern, Sozialbehörden zu verpflichten, angemessene Alternativen für diejenigen anzubieten, die in dieser Branche beschäftigt sind. Des Weiteren fordern wir die phasenweise Eliminierung der Ursachen, die diese sozialen Missstände hervorrufen. Daher machen wir folgende Vorschläge:
- Zuverlässige und aktuelle Daten über alle Aspekte der Sex-Industrie müssen zur Verfügung stehen, um Gesetze und Richtlinien zu informieren.
- Frauen, die in einem dieser Bereiche arbeiten, sollten ein psycho-soziales Rehabilitations-Training und ein Einkommen aus menschenwürdiger Arbeit angeboten bekommen.
- Medien-Kampagnen, um das öffentliche Bewusstsein für die Ursachen dieser Praktiken zu steigern und um sie als menschenrechtsverletzend zu begreifen.
- Allen Opfern von Menschenhandel ist eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung sowie Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung und psycho-sozialer Betreuung zu gewähren.
- Deutschlandweit sind Zufluchtsorte und Beratungszentren für Opfer von Menschenhandel zu schaffen.
- Bußgelder und/oder Einnahmen von kriminellen Delikten sollten genutzt werden, um den Opfern von Menschenhandel gerechte Ausgleichszahlungen zukommen zu lassen.
Ungerechte geschlechtsspezifische kulturellen Normen und ungleiche Machtbeziehungen kreieren das Umfeld für Gewalt und für Straftaten gegen Frauen. Wir fordern eine Politik, die das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema steigert, sowie eine Null-Toleranz Einstellung, angemessene Wiedergutmachung und Rehabilitation. Wir benötigen:
- Eine Verbesserung der Gesetze zu Sexualdelikten, um Gesetzeslücken zu schließen.
- Umfangreiche Öffentlichkeitskampagnen und Bildungsprogramme, um Frauen zu stärken.
- Physische und psychologische Unterstützung, sowie rechtlichen Beistand für Opfer von geschlechterspezifischer- und häuslicher Gewalt.
- Die Verfügbarkeit von kostenlosen Zufluchtsorten und Beratungszentren.
- Kein Besuchsrecht für gewalttätige Partner, die ihre Kinder oder ihre Partnerin misshandelt haben oder mit Vergeltungsmaßnahmen drohen.
- Therapie und psycho-soziale Rehabilitation in Spezialkliniken für Sexualstraftäter (beider Geschlechter).
- Obligatorisches Training zur Abschaffung von unbewusster geschlechterspezifischer Befangenheit für Sozialarbeiter, Ärzte, Polizei, Beamte, Richter etc., die mit Fällen von Frauengewalt zu tun haben.
- Programme und Kampagnen als präventive Maßnahmen gegen Gender-Gewalt und Verbrechen.
- Richtlinien, die das Recht auf Sicherheit und Selbstbestimmung von weiblichen Flüchtlingen gewährleisten.
- Die Bereitstellung von Beratungsstellen zur Unterstützung von Opfern (oder potentiellen Opfern) der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM).
- Die Aufrechterhaltung der Frauenrechte über das gesamte gesellschaftliche Spektrum hinweg, und dass diejenigen, die diese Rechte verletzen, ohne Ausnahmen auf Grund von religiöser Ausrichtung oder kulturellen Hintergrunds zur Anklage gestellt werden.
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