Wenn das Überleben aller gesichert ist…
…öffnen sich die Tore zu intellektuellem und spirituellem Fortschritt.
PROUT (Progressive Utilization Theory) gibt der Erfüllung der Grundbedürfnisse aller in Verbindung mit einer ständigen Bemühung, den allgemeinen Lebensstandard zu erhöhen, größte Wichtigkeit. Darüber habe ich schon in einem vorigen Artikel geschrieben.
Dabei ist es völlig natürlich, dass technologischer Fortschritt stattfindet und unser Leben einfacher macht.
In der Geschichte der Menschheit hat neue Technologie oft dazu beigetragen, dass Menschen weniger Zeit und Energie für ihre Überlebenssicherung aufwenden mussten. PROUT-Gründer P. R. Sarkar gibt folgendes Beispiel:
Früher gruben die Menschen zum Beispiel einen Brunnen, um Trinkwasser zu gewinnen, und trugen das Wasser dann in ihre Häuser. Später wurden Wassertanks gebaut, und heute wird das Trinkwasser durch Rohre geleitet.
Auf diese Weise haben sich die Annehmlichkeiten des Lebens verbessert und das Leben ist einfacher geworden. Auch wenn das Ziel darin besteht, Wasser zu bekommen, ist das System der Wasserbeschaffung müheloser und bequemer geworden.
Dass das Leben der Menschen durch technischen Fortschritt einfacher und angenehmer werden soll, stellt einen Wesenzug von PROUT dar:
Mit dem Fortschritt der Gesellschaft müssen immer mehr Annehmlichkeiten für das einfache Volk bereitgestellt werden.
Dieser Prozess wird den Anstoß dazu geben, immer mehr Ressourcen zu sammeln und zu nutzen, und die ordnungsgemäße Nutzung der kollektiven Ressourcen wird den Lebensstandard sowohl der breiten Masse als auch der verdienstvollen Menschen anheben.
In dem Maße, in dem die Mindestanforderungen erfüllt werden und das Angebot an maximalen Annehmlichkeiten zunimmt, wird der Kampf um den täglichen Lebensunterhalt allmählich abnehmen, und das Leben der Menschen wird immer einfacher und angenehmer werden.
Aus diesem Grund garantiert PROUT die Mindestanforderungen und die maximalen Annehmlichkeiten für alle.
Doch wozu? Soll materieller Wohlstand ein Selbstzweck sein? Hier ist es wichtig zu verstehen, dass die Erfüllung der physischen Bedürfnisse dazu dient, Menschen die Gelegenheit für feinere Tätigkeiten im geistigen und spirituellen Bereich zu geben.
In dem Maße, wie das Leben immer einfacher wird, wird es auch mehr Möglichkeiten für intellektuelle Aktivitäten geben. Es wird ein Tag kommen, an dem es für die Menschen kaum noch notwendig sein wird zu arbeiten.
Das mag heute seltsam klingen, und vielleicht hören wir so etwas nicht gerne, aber dieser Tag wird sicher kommen. Die Körperlichkeit wird sich in mehr und mehr Intellektualität verwandeln, und die Intellektualität wird sich in den Höhepunkt der Spiritualität verwandeln.
Diese Entwicklung ist keine Erfindung von PROUT – sie entspricht unserer Natur, unserem menschlichen Schicksal:
Von der Körperlichkeit zur Intellektualität vorzudringen, ist die proutistische Ordnung. Es ist die sicherste Bewegung des menschlichen Lebens – es ist die sicherste Bewegung des menschlichen Schicksals.
PROUT liegt also an einer allumfassenden Entwicklung. Die Bereitstellung der Mindestbedürfnisse und die Erhöhung des Lebensstandards durch mehr und mehr Annehmlichkeiten und technologischen Fortschritt soll dabei weder zu Trägheit noch zu einer konsumorientierten Lebensweise führen.
Diese Entwicklung sollte daher mit einer moralischen Reifung der Menschen und einer spirituellen Ausrichtung einhergehen.
Erst dann können Menschen ihre neu gewonnene Zeit und Energie sinnvoll nutzen durch Tätigkeiten, die ihnen selbst, anderen Menschen und der Umwelt nützen.
Quelle:
P. R. Sarkar: Minimum Requirements and Maximum Amenities in: Proutist Economics, Ananda Marga Publication, Kolkata 2020.
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