Wie ethische Forschung den Welthunger, das Tierleid und die Umweltzerstörung bekämpfen kann
Holger Rohde | 13.12.2019
Wir stehen aufgrund des Anstiegs der Weltbevölkerung bei gleichzeitig notwendigem Schutz der Tier- und Pflanzenwelt vor großen Herausforderungen, die wir mit Hilfe von ethischen Wissenschaftlern bewältigen können.
Heute leben mehr Großtiere auf unserer Erde als je zuvor. Eigentlich wäre das eine gute Nachricht. Allerdings sterben die frei in der Natur lebenden Tiere kontinuierlich aus. Der WWF schätzt die Anzahl der Löwen weltweit auf nur noch 23.000 Tiere. Zum Vergleich: Weltweit leben rund 800 Millionen Schweine und 1,5 Milliarden Rinder in Massentierhaltungen.
Fleischkonsum steigt
Wir züchten diese Tiere, um sie zu essen. In einigen Ländern, wie Deutschland, ernähren sich immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan. Allerdings essen Menschen in bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien aufgrund der dortigen Wohlstandsentwicklung immer mehr Fleisch.
Aufgrund des Wachstums der Weltbevölkerung und der Einstellung gegenüber den Tieren steigt der Fleischkonsum weiter. Dafür werden immer mehr Tiere unter unwürdigen Umständen gehalten und getötet.
Das hat weiterhin zur Folge, dass immer mehr Wälder gerodet werden, um genügend Weideflächen und Äcker für die Futtererzeugung zu erhalten. Immer mehr Lebensräume für in der Wildnis lebende Tiere werden vernichtet. Auch die Lebensgrundlagen von uns Menschen sind durch die fortschreitende industrielle Tierhaltung, die damit verbundene Umweltverschmutzung und den immensen Wasserverbrauch in Gefahr.
MENSCHLICHE WELT setzt sich für konsequenten Tier- und Umweltschutz ein. Dazu gehört die Forschung zu einer ethischen Produktion von Lebensmitteln.
Fleisch aus Zellkulturen
2013 hat Prof. Dr. Mark Post von der Universität Maastricht den ersten Burger vorgestellt, der aus Rinderzellen gezüchtet und für den kein Tier geschlachtet wurde. Prof. Post hat die Vision, dass wir in 30 Jahren keine Tiere mehr töten bräuchten und dennoch genügend hochwertige Nährstoffe verfügbar wären. Das aus Zellkulturen hergestellte Fleisch könnte gesünder sein, als die gegenwärtig in der Massentierhaltung produzierten Fleischwaren und zudem gut schmecken.
Wir unterstützen diese Forschung aufgrund ihrer positiven ethischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte. Sie trägt zum Tier-, Verbraucher- und Naturschutz durch die Vermeidung der Umweltzerstörung und Ressourcenverschwendung der Massentierhaltung bei.
Neben dem in Maastricht gegründeten Unternehmen, das das sogenannte „In-Vitro-Fleisch“ inzwischen ohne fötales Kälberserum herstellen kann, gibt es weltweit rund zwei Dutzend Firmen, die zur Herstellung von „sauberem Fleisch“ forschen. In den Supermärkten findet man die Produkte derzeit noch nicht. Nach den ambitionierten Plänen der Wissenschaftler wird das aber in wenigen Jahren der Fall sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass diese neue Technologie, die zukünftig einen maßgeblichen Anteil zur Ernährung der Menschheit liefern könnte, nicht durch Patente geschützt wird. Das tierfreundliche Fleisch würde dann nur von wenigen Monopolisten hergestellt und verkauft. Das würde zu weltweiten Abhängigkeiten und zur Profitmaximierung weniger statt zum Wohl aller führen. Vielmehr muss es regionalen und dezentralen Erzeugergemeinschaften weltweit möglich sein, dieses Fleisch herzustellen und zu vertreiben.
Neue Technologien wie diese werden die Lebensmittelproduktion massiv verändern. MENSCHLICHE WELT will, dass diese Veränderungen mit der Garantie der Grundbedürfnisse und dem Recht auf Würde und Arbeit einhergehen. Darum schlagen wir eine dezentrale Gemeinwohlwirtschaft vor.
MENSCHLICHE WELT unterstützt eine ethische Forschung zum Wohl aller Menschen, Tiere und Pflanzen.
Wenn Du mehr darüber erfahren oder uns dabei unterstützen möchtest, laden wir Dich herzlich dazu ein. Melde Dich bitte bei uns!
***
Wenn dir dieser Beitrag gefällt und du zukünftige lesen möchtest, kannst du Tageslicht abonnieren (unten oben auf dieser Seite). Dann bekommst du eine E-Mail bei neuen Beiträgen. So verpasst du nichts.
Du kannst uns auch auf Facebook und Twitter liken oder folgen.