Wie funktioniert Konsumverzicht und welche Wirkung kann er entfalten?
Gastbeitrag | 29.01.2020
Im Jahresrückblick 2019 meines Lieblingspodcasts wurde eine interessante Frage aufgeworfen, die mich seither verfolgt hat:
Könnten Handel und Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit beeinflusst werden, wenn eine größere Menge Menschen konsequent an einem Tag in der Woche nichts einkaufen würden – so wie eben Schüler die Politik in Bewegung gebracht haben, als sie anfingen, Freitags die Schule zu bestreiken?
Wie gesagt, der Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen. So habe ich schnell den noch unbestimmten Plan gehabt, diese Idee für mich umzusetzen und öffentlich zu machen.
An einem Freitagmorgen auf dem Weg zur Arbeit begann ich, diesen Plan genauer zu umreißen und habe mir zuerst überlegt, welcher Wochentag mir am besten geeignet zu sein scheint.
Meiner Erfahrung nach sind die Städte Freitags und Samstags am vollsten (und somit wohl für den Einzelhandel wichtig), also fiel meine Wahl auf den Freitag.
Diese Überlegungen fanden an einem Freitagmorgen statt, so hätte ich eigentlich sofort beginnen können. Doch trafen mich meine eigenen Ideen ja im Grunde völlig unvorbereitet. Weder hatte ich ein Mittagessen für die Pause dabei, noch Vorräte zu Hause im Kühlschrank. Allerdings kam mir jetzt der Gedanke, dass Konsumverzicht für mich auch nicht konsequent gedacht ist, wenn ich den Einkauf nur verschiebe. Schließlich konsumiere ich ja Lebensmittel, wenn ich sie esse.
Also habe ich die Gelegenheit genutzt und an besagtem Freitag, den 10. Januar 2020 erstmals eben nichts gegessen und natürlich auch nichts eingekauft.
Da das ganze aber ohne Öffentlichkeit keinen Sinn macht, habe ich dann auf Instagram unter dem #nokonsumforfuture auch begonnen, mein Anliegen vorzutragen.
Mit dieser Aktion (die ich seither freitags beibehalten habe) möchte ich eine Einladung sein, darüber nachzudenken, wie jede*r einzelne jeden Tag durch das eigene Verhalten Einfluss auf die Umgebung nimmt. Es gibt keine „Gesellschaft“, keine „anderen“, die mich dazu bringen, dies oder das zu kaufen (oder etwas zu essen) – zumindest nicht bei den Auswahlmöglichkeiten, die sich mir hierzulande bieten.
Es gibt nur meine eigene Entscheidung!
Deshalb lade ich jeden (auch Dich!) dazu ein, sich ebenfalls Gedanken zum Konsumverzicht zu machen und diese in beliebigem Umfang auch umzusetzen.
Wenn ich bald mehr Posts unter #nokonsumforfuture finden würde, wäre ich froh und dankbar. Wenn nicht, weiß ich dennoch, dass ich zumindest für mich selbst etwas bewirke und bin auch dafür dankbar.
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