Wie sieht eine fortschrittliche Bildungspolitik aus?
Eine menschliche Welt braucht einen Bewusstseinswandel. Dieser muss bereits in der Schule eingeleitet werden. Das heißt, dass schon Schulkinder lernen sollten, kritisch und offen zu denken und schöpferisch tätig zu sein.
Auch sollten sie lernen, ihre eigenen Gedanken und Gefühle zu beobachten und zu kontrollieren und sich auf ihr beständiges Wesen, ihr reines Bewusstsein, auszurichten.
Eine solche Bildung zielt darauf ab, den ganzen Menschen zu entwickeln – Körper, Geist, Seele und gesellschaftliches Handeln. Der indische Gesellschaftswissenschaftler und spiritueller Lehrer Shrii P. R. Sarkar hat Grundsätze für eine solche Bildung gegeben, die er Neohumanistische Erziehung nennt.
Doch zu den erzieherischen Grundsätzen und inhaltlichen Schwerpunkten gehören auch ganz praktische politische und verwaltungsbezogene Überlegungen. Einige solcher Überlegungen Shrii Sarkars möchte ich hier wiedergeben:
Die Gestaltung der Bildungspolitik, die Kontrolle des Bildungssystems und alle anderen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Bildung sollten von einem Rat geleitet werden, der sich aus fähigen Lehrern zusammensetzt. Dieser Rat sollte bei der Erfüllung seiner Aufgaben volle Freiheit und Handlungsmacht genießen. Das Bildungswesen muss frei von jeglicher politischer Einflussnahme sein. Die Bildung sollte auf allen Ebenen frei sein.
Sollte PROUT die Beteiligung von Studenten an der Verwaltung von Bildungseinrichtungen unterstützen? Erwachsene Studenten können sich an der nicht-akademischen Seite der Verwaltung beteiligen. Die akademische Seite sollte von Pädagogen mit Hilfe und in Zusammenarbeit mit erwachsenen Studenten kontrolliert und verwaltet werden, so wie erwachsene Kinder ihren Eltern bei der Bewältigung der familiären Pflichten helfen können. Das Verhältnis zwischen Studenten und Lehrern sollte freundlich sein.
Bildung sollte nicht Sache von Politikern sein, sondern die Sache von fähigen Fachleuten. Lehrende und Erwachsene Schülerinnen und Schüler haben hierfür die notwendigen Voraussetzungen.
Der Bildungsplan sollte nicht politischen Interessen unterworfen sein, sondern auf die ganzheitliche Entfaltung und die umfassende Bildung des Schülers bzw. der Schülerin abzielen.
Das gleiche gilt auch für die ‘öffentliche Bildung’, das heißt die Medien und ebenso für die Hochschulbildung in Form der Wissenschaften:
Radio, Fernsehen, Filme und andere Medien müssen frei von Ausbeutung und Besitzstandswahrung sein. Fähige Fachleute sollten diese Medien zum Nutzen der Schüler einsetzen, um eine hohe Qualität der Bildung zu gewährleisten.
Die Lehre der Wissenschaft muss stets gefördert werden. Das Studium und die Anwendung der Wissenschaft tragen zur Verbreitung von Wissen bei und helfen, das Recht auf Wissen in jedem Lebensbereich – gesellschaftlich, wirtschaftlich, geistig und spirituell – für alle zu gewährleisten. Wissen und Wissenschaft müssen frei sein wie das Licht, die Luft und der ungehinderte Reichtum der Natur. Sie müssen allen dienen und den Lebenssaft des Lebens liefern.
Quelle:
Shrii P. R. Sarkar: Talks on Education – Excerpt F in: Prout in a Nutshell Part 18, AMP, Kalkutta 2020.
Hervorhebungen durch die Redaktion.
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