Wir können den Hunger abschaffen.
Prouts Vision für eine wohlgenährte Welt
| September
Es gibt genug Nahrung für alle.
Dennoch haben weltweit etwa 828 Millionen Menschen weniger zu essen, als sie es zum Leben bräuchten. Diese Zahl ist in den Pandemiejahren seit 2019 um 150 Millionen gestiegen.
Etwa 2,3 Milliarden Menschen sind von mittlerer oder schwerer Unsicherheit, Nahrung zu beschaffen, betroffen.
Schätzungsweise 150 Millionen Kinder unter 5 Jahren sind wegen Unterernährung in ihrem körperlichen Wachstum beschränkt, 45 Millionen Kinder unter 5 sind betroffen von schwerer Unterernährung.i
Wir haben mehr als genug Nahrung, um die ganze Welt zu ernähren. Der simple Grund für Hunger lautet, dass die Ernährung aller keine universale Priorität ist.
Der Trend der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, dass die Herstellung wie auch der Verkauf von Nahrungsmitellen zunehmend in den Händen großer multinationaler Konzerne gekommen ist.
Diese produzieren große Mengen an Nahrungsmittel sehr billig und haben vielerorts regionale kleine Betriebe in den Ruin gedrängt.
Basierend auf der Größe der Anbaufläche erhalten große Agrarunternehmen zudem die meisten Subventionen. In der EU waren 2017 etwa einer in fünf Empfängern von Agrarsubventionen Millionär oder Milliardär.ii
Die Art und Weise, wie produziert wird, schadet dabei sowohl Menschen als auch Umwelt.
Die Bodenfruchtbarkeit wird zum Beispiel durch den enormen Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln stark gemindert. Der Einsatz von Monokulturen entspricht zudem nicht der natürlichen Biodiversität. Monokulturen sind naturgemäß anfälliger für Krankheiten.
Jedes Jahr werden 171 Millionen Tonnen synthetischer Stickstoff als Dünger eingesetzt – und verursachen so eine enorme Belastung für Grundwasser und Oberflächengewässer. Viele Flüsse haben in ihren Mündungen sogenannte Todeszonen. Die Stickstoffbelastung fördert dort den rapiden Wachstum von Algen, die dann sterben und allen Sauerstoff aus dem umgebenden Wasser binden.iii
PROUT sieht den Agrarsektor als den wichtigsten Wirtschaftszweig. PROUT steht für „PROgressive Utilization Theory“, als die „fortschrittliche Nutzungstheorie“. Die natürlichen Ressourcen sollen in einer balancierten und nachhaltigen Weise genutzt werden.
PROUT setzt auf lokale Versorgung mit Nahrungsmitteln. Jede Region sollte genug Nahrung produzieren, um die lokale Bevölkerung ausreichend zu versorgen. Nahrungsmittelimporte sollten nicht zu unfairen Preissenkungen (Dumping) führen.
Die Anbaumethoden sollten fortschrittlich und in Einklang mit der natürlichen Vielfalt und mit Rücksicht auf die Erneuerbarkeit der natürlichen Ressourcen erfolgen.
Fortschrittliche Ansätze sind etwa biologische Anbaumethoden, Permakultur, Agroforstwirtschaft, gemischter Anbau verschiedener Sorten, etc.
Biologische Anbaumethoden im Besonderen spielen eine große Rolle, die Bodenfruchtbarkeit wieder zu verbessern.iv
Produktion und Verkauf sollten durch Genossenschaften erfolgen. Bauern können sich zu Agrargenossenschaften zusammenschließen, um Material zu teilen, finanzielle Ressourcen für größere Investitionen zusammenzulegen, selbstbestimmt und demokratisch organisiert zu arbeiten und durch ein gebündeltes Angebot an Produkten bessere Preise zu erzielen.
Kunden können sich ebenfalls in Nahrungsgenossenschaften zusammenschließen. So können sie direkt von lokalen Erzeugern Nahrung kaufen und sparen die Mittelmänner eines Supermarkts oder Zwischenhändlers.
Solche Genossenschaften basieren auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und arbeiten dezentral und demokratisch. Sie sind also weit entfernt von den sozialistischen Modellen staatlich gelenkter Kommunen. Durch die Gründung solcher Genossenschaften profitieren alle Beteiligten wie auch (durch die eingesparten Transportwege) unsere Umwelt.
iQuellen:
https://www.who.int/news/item/06-07-2022-un-report–global-hunger-numbers-rose-to-as-many-as-828-million-in-2021https://www.who.int/news/item/06-07-2022-un-report–global-hunger-numbers-rose-to-as-many-as-828-million-in-2021
ii https://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/eu-farming-subsidies-billionaires-high-uk-rich-list-recipients-brexit-james-dyson-earl-rosebery-cap-a7815871.html
iii https://www.scientificamerican.com/article/organic-farming-yields-and-feeding-the-world-under-climate-change/
ivEbd.
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