Zusammenkommen für gesellschaftliche Veränderung.
Eindrücke von der PROUT-Konferenz in Ananda Gaorii.
In der vergangenen Woche verbrachten Mitglieder der MENSCHLICHEN WELT einige inspirierende Tage in Vig, Dänemark, um auf der Ecovillage „Ananda Gaorii“ an der dortigen PROUT-Konferenz teilzunehmen. Diese Tage waren geprägt von farbenfrohem Programm, ermutigenden Ideen und Projektpräsentationen und einer durch und durch familiären und positiven Atmosphäre.
PROUT: Kooperation und Autarkie
PROUT steht für „PROgressive Utilization Theory” und ist ein alternatives sozio-ökonomisches Modell, das von Prabhat Rainjan Sarkar entwickelt wurde.
PROUT setzt sich unter anderem für lokales und dezentrales Wirtschaften ein. Rohstoffe einer Region sollten lokal verarbeitet werden anstatt sie zu exportieren, um so die lokale Wirtschaft zu stärken. Regionale Planung dient im PROUT-Modell dazu, alle relevanten Akteure einer Region zu vernetzen und zu einer produktiven Kooperation zu verhelfen, die auf die Potenziale und die Bedürfnisse einer Region ausgerichtet ist – nicht auf den Profit von großen multinationalen Konzernen.
Auch Ananda Gaorii dient als Verkörperung proutistischer Prinzipien. Als sogenannte „Master Unit“ strebt die Farm an, autark in der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Energie zu werden. Das Projekt ist noch in einem jungen Entwicklungsstadium; doch schon jetzt sind die zentralen Gebäude umgeben von ökologischen Gemüsegärten, einer Bäckerei und beheimaten eine blühende Gemeinschaft junger Freiwilliger, die dort arbeiten und leben.
Konferenz-Programm und Projektpräsentationen
Die PROUT-Konferenz findet seit über 15 Jahren jährlich an diesem dynamischen Ort statt, nach einer 2-jährigen Pause nun auch wieder mit leibhaftiger Begegnung. Rund 60 Teilnehmende und etliche Zugeschaltete aus aller Welt versammelten sich für eine Woche für ein buntes Programm aus bereichernden Workshops, Netzwerktreffen, spannenden Projektpräsentationen, kulturellen Programmen, leckeren Mahlzeiten und intensiven gemeinsamen Meditationen.
Aktivisten und Aktivistinnen aus aller Welt haben ihre Projekte vorgestellt und gezeigt, wie PROUT schon jetzt ganz konkret in der Welt wirkt: So läuft etwa in Portugal eine Initiative zu einem regionalen „Block-Level“ Plan unter Einbezug der regionalen gesellschaftlichen Akteure.
In den Philippinen hat jüngst eine Kooperative für die Verarbeitung des wichtigsten regionalen Rohstoffes Kokos gestartet. Auch die MENSCHLICHE WELT wurde durch den zugeschalteten Dada Madhuvidyananda mit ihrer politischen Arbeit vorgestellt.
Teilnehmende wurden ermutigt, selbst zu Sprecherinnen und Sprechern für PROUT zu werden. Ziel der Konferenz war es nicht nur, Weiterbildung für PROUT-Konzepte zu ermöglichen, sondern ein Momentum zu erschaffen, selbst aktiv zu werden und etwas Konkretes zu tun.
Genährt wurde die Inspiration durch tägliche gemeinsame Meditationen und spirituelle Diskurse. Dies hat dazu beigetragen, auch in der politischen Beschäftigung mit der Welt geduldig und demütig zu bleiben und unsere Handlungen aus Liebe und Wohlwollen heraus zu schöpfen.
Die Konferenz hat mich zuletzt zu folgendem Gedicht inspiriert, was den Eindruck dieser Tage in mir widerspiegelt:
Weckruf
Wie träumende Samen keimen
Tief im verborgenen Inneren nun
Ideen und der starke Wunsch
Etwas Konkretes zu tun.
Nicht mehr will ich nur eitel schauen
Wie Gier nach Geld und Größe
Sich bohren wie ein tauber Schmerz
Ins zarte Menschwürde-Herz
Als blinde, kalte Stöße.
Ich will am Fortschritt bauen.
Tu das, was nicht mehr warten kann.
Und eins mit deiner Menschlichkeit
Mit lachendem Gesichte
Und selbst von Angst und Scham befreit
Erstrahle als ein Lichte.
Fang heute damit an.
Als Einführungen in PROUT empfehle ich die Bücher „After Capitalism“ und „Tools to change the world“. Sie sind sehr verständlich geschrieben, insbesondere die „Tools to change the world“ sind sehr praxisorientiert.
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